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Willkommen beim Modellbau Spiegelwald e.V.  
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Deutsche Jugendmeisterschaft im Erzgebirge ist Geschichte. Ein gelungenes Wochenende voller Spaß und Spannung liegt hinter uns… lest selbst.

Über den Wolken – Talent, Technik und Nervenstärke im Herzen des Erzgebirges

Die Deutsche Jugendmeisterschaft 2025 im Modellflug fand in diesem Jahr auf dem Fluggelände des Vereins Modellbau Spiegelwald statt – einem kleinen, aber traditionsreichen Verein mit gerade einmal 20 Mitgliedern. Wer sich von der Größe täuschen lässt, wird das Herzblut verkennen, das hier in jedes Detail investiert wird. Auf über 700 Metern Höhe, mitten im Erzgebirge, bot das Gelände eine einzigartige Kulisse: In den frühen Morgenstunden hingen die Wolken noch im Tal, stiegen langsam empor – und über den Wolken begann ein Wettbewerb, der an Spannung kaum zu überbieten war.

Kopf an Kopf – Ein Wettbewerb voller Dramatik

Nach drei regulären Durchgängen zeichnete sich ab, dass in diesem Jahr Stechen unvermeidbar waren – gleich in mehreren Klassen.

In der Expert-Klasse lieferten sich Christian Mundt und Marian Friedrich ein Duell auf höchstem Niveau. Sie stritten um die Nachfolge vom mehrfachen Titelträger Tim Wriedt-Andresen, der tragischerweise vor der Meisterschaft erkrankte und in seinem letzten Jahr der Teilnahmeberechtigung nicht antreten konnte.

Am ersten Tag, bei ruhigem Wetter, hatte Christian noch die Nase vorn. Doch am zweiten Tag frischte der Wind deutlich auf – und hier konnte Marian seine Stärke unter den schwierigeren Bedingungen im Motor-Kunstflugprogramm unter Beweis stellen und Christian in ein Stechen zwingen. In diesem setzte er sich durch und wurde mit zwei starken Flügen neuer Deutscher Jugendmeister „Motorflug Expert“.

Nicht weniger aufregend ging es in der Junior-Klasse zu: Hier standen sich mit jeweils 2000 Punkten Konrad Lange und Luca Jäger im Stechen um Platz 1 gegenüber. Konrad behielt ein par Nerven mehr und gewann, während Luca sich mit einem starken zweiten Platz behauptete.

Auch um Platz 3 und 4 musste hier, in der vermeintlich leichteren Klasse, gestochen werden: Jonathan Braeker und Timon Scholz lieferten sich ein Duell, das Jonathan schließlich für sich entscheiden konnte.

Dazu kam noch der Sieg von Konrad Lange und Jonathan Braeker im F-Schlepp. Als Titelverteidiger gingen die beiden zwar in der Favoritenrolle an den Start, doch es blieb bis zum letzten Durchgang offen, ob sie ihre Spitzenleistung erneut abrufen konnten. Mit Nervenstärke und perfekter Teamarbeit setzten sie sich schließlich durch und verteidigten ihren Titel eindrucksvoll.

Nur im Elektrosegelflug war die Meisterschaft schnell entschieden: Konrad Lange sicherte sich bereits nach zwei Durchgängen uneinholbar die Führung und gewann schließlich auch den dritten Durchgang souverän mit Präzision, Fluggefühl und Gespür für Aufwind.

Damit standen am Ende zwei Namen gleich mehrfach auf dem Siegerpodest: Jonathan Braeker und Konrad Lange, beide MSC Garbsen. Zusammen holten sie unglaubliche sechs Pokale und sahen sich als Zeichen einer erfolgreiche Jugendarbeit und jüngste Botschafter des Modellfluges jeweils gleich dreimal auf dem Treppchen.

Neue Regel sorgt für Diskussionen

Zum ersten Mal griff in diesem Jahr eine Regeländerung, die unter den Jugendlichen für Gesprächsstoff sorgte: Wer die Junior-Klasse dreimal in Folge gewonnen hat, muss in die Expert-Klasse aufsteigen!

Die Motivation des DMFV ist klar: Der Wettbewerb soll spannend bleiben, die besten Piloten sollen sich in der gleichen Klasse messen. Angestoßen wurde diese Anpassung übrigens auf Anregung von Steven Schalhorn (JUMP!), der als Vertreter der Jugendinteressen im Verband die Diskussion in Gang brachte und so im Sinne aller jungen Modellpiloten zur Umsetzung beitragen konnte.

Doch diese Regel – die unter den Jugendlichen längst als „Konrad-Regel“ bezeichnet wird – hat wie alle Medaillen sicher auch ihre zwei Seiten:

Für Rivalen wie Luca Jäger, der sich fest vorgenommen hatte, Konrad eines Tages zu schlagen, bedeutet die Änderung, dass dieses direkte Duell in der Junior-Klasse nicht mehr stattfinden wird. Und für die Familien bedeutet der Aufstieg auch finanzielle Mehrbelastungen, da in der Expert-Klasse regelmäßig andere, aufwendigere Modelle eingesetzt werden, um ganz vorn mitzufliegen.

Trotzdem war allen bewusst: Diese Anpassung ist ein wichtiger Schritt, um den Wettbewerb zeitgemäß, fair und zukunftsorientiert weiterzuentwickeln – ein Signal, dass der Verband die Weichen stellt, damit der Modellflug für die Jugend spannend bleibt.

Wettkampfbedingungen: Sonne, Wind und Nervenstärke

Der erste Tag bot nahezu perfekte Bedingungen: sonnig, warm und fast windstill. Hier konnten alle Piloten ihre Programme exakt, ohne äußere Störungen präsentieren und auch nach den Durchgängen noch bis spät in die Nacht bei aufsteigendem Mond und klarem Himmel mit Spaß gemeinsam fliegen.

Doch am zweiten Tag änderte sich das Bild: Eine kräftige Brise forderte die Jugendlichen heraus und verlangte höchste Konzentration – besonders die Segler im motorlosen Flug waren betroffen, wenn beim Elektrosegelflug nach Erreichen der Wettbewerbshöhe der Motor abgeschaltet wurde oder nach einem F-Schlepp das Modell ausgeklinkt hatte. In Böen, Windscherung und turbulenten Thermikblasen galt es, kühlen Kopf zu bewahren, Chancen zu nutzen und die Modelle sicher zu manövrieren. Jeder Fehler wurde doppelt bestraft.

Gerade diese Wechsel machten aber auch den Reiz des Wettbewerbs aus und zeigten die waren Meister: Nicht nur Technik und Routine zählen, sondern auch schnellste Anpassungsfähigkeit, fokusierte Konzentration und mentale Stärke.

Mehr als nur ein Wettbewerb

Was die Meisterschaft in Spiegelwald so besonders machte, war nicht allein der sportliche Wettkampf, sondern auch die gelungene Atmosphäre rundherum.

Der Verein bot den Teilnehmern und Gästen alles, was das Herz begehrt: Vom liebevoll vorbereiteten Frühstück über eine herzliche Betreuung bis hin zum abendlichen Kino im Zelt. Dazu kamen die vielen freiwilligen Helfer, die routiniert und souverän den Wettbewerb zu einem einprägsamen Erlebnis machten.

Zur Begrüßung wie auch bei der Medaillenverleihung war der Ortsbürgermeister anwesend und betonte, wie stolz die Gemeinde auf „ihren“ Verein sei. „Es könnte nicht oft genug betont werden, wie es hier gelänge, ein Gegenangebot zu Handy, Internet und Social Media zu gestalten, dass nachhaltig dafür sorgt, dass Jugend gemeinsam erlebt und Zukunft erfolgreich gestaltet wird!“

Regionstypisch: Auch die Vogelbergkönigin und der entsprechende König gaben sich die Ehre und unterstrichen damit die enge Verbundenheit von Kultur, Verein und Tradition im Erzgebirge

Bei der Siegerehrung übernahm zudem Thorsten Lehmann, Präsidiumsmitglied des DMFV, einen zentralen Part – ein starkes Signal der Wertschätzung.

Last not Least wurden in einem feierlichen Rahmen auch wieder Leistungsnadeln in Bronze und Silber verliehen, um die kontinuierlichen Erfolge junger Modellpiloten über die Jahre zu würdigen.

Die Gesichter hinter dem Erfolg

Im Hintergrund sorgten Marcus Wolf, Vorsitzender des Modellbau Spiegelwald und André Pudenz, DMFV-Ehrenamtsträger im Jugend-Entwicklungs-Team dafür, dass Organisation und Ablauf Hand in Hand gingen. Beide waren sich bewusst: „So ein Event kann man nicht alleine stemmen – das geht nur mit einem großartigen Team.“

Und tatsächlich: Nur durch das Zusammenspiel von Verein, Verband und unzähligen Helfern konnte die Deutsche Jugendmeisterschaft 2025 so reibungslos und herzlich ablaufen. Ein wesentlicher Teil dieses Erfolgs war auch das professionelle Punktrichter-Team rund um Karsten Schenaum, das mit Erfahrung, Präzision und korrektem Augenmaß für Fairness und Verlässlichkeit in allen Wertungen sorgte. Viele Gäste sprachen danach von einer „Atmosphäre wie in einer großen Familie“ – ein Kompliment, das den Verantwortlichen sicher in Erinnerung bleiben wird.

Ausblick

Nach diesem einprägsamen Wochenende in Spiegelwald richtet sich der Blick nach vorn: Die Deutsche Jugendmeisterschaft 2026 wird auf dem Platz des langjährigen Leiters der DMFV-Jugendarbeit, Fred Blum, in Knittelsheim in Rheinland-Pfalz an der Weinstraße stattfinden.

Doch bevor es so weit ist, bleibt die Erinnerung an ein Wochenende voller Leidenschaft, Technik und Nervenkraft – und an ein kleines Erzgebirgsdorf, das mit großem Herzen gezeigt hat, wie man Gastgeber auf höchstem Niveau sein kann.